Die lange Lebensdauer von Schienenfahrzeugen, Schiffen und anderen Offshore-Anlagen stellt bezüglich der Ersatzteilversorgung oftmals ein Problem dar. Entweder müssen die Ersatzteile über einen langen Zeitraum kostenintensiv vorgehalten werden, oder es besteht die Gefahr, dass eine defekte, aber unbedingt notwendige Komponente kurzfristig nicht verfügbar ist.
3D-gedruckte Ersatzteile können in diesem Obsoleszenzfall eine schnelle Lösung sein, um ein Schiff oder Schienenfahrzeug wieder einsatzfähig zu machen. Auch eine provisorische, temporäre Verwendung eines gedruckten Ersatzteils als sogenannter „Homecomer“ bildet eine sinnvolle Variante der Anwendung additiver Fertigungstechnologien, wenn sich damit teure Liege- bzw. Stillstandszeiten minimieren lassen.
Wir identifizieren diejenigen Komponenten aus Ihrem Teilespektrum, die für eine additive Nachfertigung geeignet sind und sichern Ihnen damit folgende Benefits:
- keine Bevorratung insbesondere mit selten benötigten Ersatzteilen
- keine Bevorratung mit teuren Gussformen, Tiefzieh- oder Schmiedewerkzeugen
- Verbesserungen an Schwachstellen eines Bauteils möglich (Re-Design)
Re-Design und Reverse Engineering
Zur Optimierung von Bauteilen bieten wir Ihnen konstruktive Unterstützung an. Wir sorgen für eine 3D-Druck-gerechte Gestaltung und eliminieren Schwachstellen durch Anpassungen der Konstruktion. Ist der Ausfall einer Komponente z.B. auf eine zu geringe Wandstärke zurückzuführen, lässt sich der Bereich lokal verstärken, sodass die nachgedruckte Ersatzvariante der üblichen Belastung länger standhält.
Liegen keine digitalen Konstruktionsdatensätze Ihrer benötigten Ersatzteile vor, nutzen wir neueste Scannertechnologie und eine hochgenaue Koordinatenmessmaschine, um CAD-Modelle aus Ihren defekten Originalteilen zu generieren, die dann als Grundlage für den 3D-Druck dienen. Mithilfe dieser Daten können Sie sich weltweit Ersatzteile anfertigen (lassen), wo immer Sie diese Teile einsetzen möchten.
Additive Fertigung von Großstrukturen
Speziell im Bereich des Schiff- und Schienenfahrzeugbaus existiert der dringende Bedarf, auch Großstrukturen additiv herzustellen. Die Herausforderung besteht darin, eine möglichst hohe Aufbaurate zu erzielen, um wirtschaftlichen Ansprüchen zu genügen, ohne gleichzeitig die Genauigkeit zu verlieren, die eine endkonturnahe additive Fertigung erlaubt. Nachgelagerte Fräsoperationen sollten vermieden werden.
Mittels eines additiven Aufbaus der Strukturen sind auch komplexe Bauteilgeometrien mit Freiformflächen ohne hohen Programmieraufwand realisierbar. Als potenzielle Beispielanwendungen kommen daher Schiffspropeller, strömungsverbessernde Mewis-Düsen oder aerodynamisch geformte Verkleidungsteile wie der Bug eines ICE-Zuges besonders in Betracht. Um dem Leichtbauprinzip zu folgen, lässt sich das Material mit Druckprozess gezielt entlang der Lastpfade im Bauteil anordnen, sodass Ihre Großstruktur nur ein minimales Gewicht aufweist. Zusätzlich besteht die Möglichkeit zur Funktionsintegration, indem z.B. verschiedene Kanäle und Öffnungen direkt in ein Bauteil hineingedruckt werden.
Eine kostengünstigere Alternative zum vollständigen Druck bilden hybride Strukturen aus 3D-gedruckten Komponenten wie z.B. Verbindungsknoten und konventionellen Blechen oder Profilen, die dann miteinander verschweißt werden. Der hybride Aufbau nutzt die Vorteile der additiven Fertigung dort, wo sie einen Mehrwert erbringen und greift zur Überbrückung größerer Distanzen innerhalb einer Baugruppe auf einfache Standardelemente zurück.